
„Scan and go“
Selbstbedienungskäufe
Microsoft und Amazon liefern sich derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen, um den modernsten Supermarkt zu erschaffen. Es ist nicht verwunderlich, dass ausgerechnet Supermärkte Schauplatz dieses Kräftemessens sind, denn die Kunden kennen die Selbstbedienung bereits von den großen Einzelhandelsketten. Der Dreh- und Angelpunkt des neuen Trends ist die Selbstbedienung.
Eigentlich ist es ein alter Trend, der an die moderne Welt im Jahr 2019 angepasst wurde und sich zunehmend durchsetzen wird. Der erste Selbstbedienungskiosk stammt aus dem Jahr 1977 und viele Beispiele folgten seitdem. Viele von uns nutzen sie im täglichen Leben zur Bezahlung von Einkäufen oder Bestellungen oder in Fast-Food-Ketten. Ebenso haben Hotels in ganz Europa jetzt den Self-Check-In entdeckt. In Dubai werden Rezeptionsmitarbeiter durch automatisierte, selbstgesteuerte Dienste ersetzt.
Dieser Trend wird sich wahrscheinlich in allen Branchen ausbreiten.

Die „Super“ - Supermärkte von Amazon und Microsoft
Mit den Plänen von Amazon und Microsoft soll das Einkaufskonzept durch die Einführung von Kameras, Scannern und dem Internet of Things (IoT) mit neuen Funktionen umgekrempelt werden. Amazon Go bietet den Kunden ein sogenanntes „Just Walk Out“-Erlebnis, bei dem sie Artikel kaufen und das Geschäft verlassen können, ohne an einer Kasse zu bezahlen. Die Artikel werden in einen virtuellen Warenkorb gelegt und beim Verlassen des Geschäfts über das Amazon-Konto bezahlt.
Microsoft verfolgt einen anderen Ansatz: Den Käufern wird eine ganz neue Art der Interaktion mit den Produkten geboten. Digitale Anzeigen ersetzen herkömmliche Etiketten und listen die Preise, Aktionen und Nährwertinformationen der Produkte auf. Die Anzeigen können auch mit den Einkaufslisten der Kunden synchronisiert werden, sodass sie leichter die gewünschten Waren finden. Später soll auch Werbung über die digitalen Anzeigen laufen.
Deckenkameras sammeln darüber hinaus Daten, z. B. zur Verfolgung von Beständen und Käufergewohnheiten.

In der Tat werden bei McDonalds und ähnlichen Ketten Bestellungen im Prinzip nur noch über Automaten aufgegeben. In der Vergangenheit hatten Filialen zwei Automaten und acht Kassierer, während es in vielen Restaurants mittlerweile nur noch einen oder zwei Kassierer gibt.
Clevere Händler nutzen Automaten auch, um ihr Produktsortiment durch die Kombination von Web- und In- Store-Erlebnissen zu erweitern. Viele Einzelhändler verfügen über einen Online-Bestand. Automaten in den Geschäften ermöglichen es ihnen, beide Bereiche ihres Geschäfts zu vereinen, um die ständige Verfügbarkeit von Produkten sicherzustellen.
Dieser Selbstbedienungstrend wird vor allem für kleinere Geschäfte von Vorteil sein, da sie ihren Kunden ein größeres Sortiment anbieten können, insbesondere, wenn sie ein Geschäft und einen Webshop mit einem erweiterten Produktkatalog betreiben.