Ladesäuleninfrastruktur: Die Zukunft ist vernetzt

Trotz der bekannten Hürden beim Ausbau der E-Ladesäuleninfrastruktur in Deutschland blickt die Branche optimistisch in die Zukunft. Initiative-Mitglieder geben einen Einblick, wie die nahe und ferne Zukunft des Bezahlens an der Stromtankstelle aussehen kann.

Das Angebot kartenbasierter Bezahltechnologien für E-Ladesäulen ist bereits vielfältig: Es reicht von klassischen Terminals mit Gehäuse oder Display, über Modelle zur Integration hinter Glas oder Kunststoff bis zu reinen Kontaktlosterminals ohne PIN-Pad. „Eine spezielle Softwarefunktion wie z. B. Vorautorisierung und Teilstorno sorgt dafür, dass der Kunde die Karte bei der kontaktlosen Bezahlung einmalig vor die Säule hält, lädt und dann wegfährt. Der Betreiber hat dennoch volle Zahlungsgarantie im girocard System“, so Andreas Löw von FEIG ELECTRONIC GmbH.

Dank innovativer Softwarelösungen kann das Bezahlen auch mit anderen Leistungen verknüpft werden, z.B. mit Loyality-, Bonus-, oder CityCards. Das ermögliche laut Silvana Jahn von Ingenico die Bonifizierung des Einkaufs beispielsweise beim Händler vor Ort in Form von Kilowattstunden statt wie bisher Punkten oder Parkzeit. John Kolthof, Managing Director von CCV Easy sieht das Bezahlen von Morgen an der E-Ladesäule in klassischen elektronischen Zahlungsterminals in Verbindung mit In-App-Zahlungen: „Andere Branchen, wie Parken, deuten in eine vergleichbare Richtung.“

In der Vernetzung unterschiedlicher Leistungen – über das Bezahlen hinaus – sehen die Experten die Zukunft der E-Mobilität. Albert Mager, Geschäftsführer der Hoellinger GmbH, appelliert jedoch an die Industrie: „Um die E-Mobilität wirklich voranzubringen, müssen sich meiner Meinung nach alle beteiligten Akteure an einen Tisch setzen – die Autobranche, Energieindustrie, Netzbetreiber, die Politik.” Nur so kann die Zukunftsmusik zur gelebten Realität an der E-Ladesäule werden. Denn die Lösungen von morgen müssen heute in gemeinsamer Arbeit entstehen. „Bisher habe ich das Gefühl, dass jeder mit dem Finger auf den anderen zeigt und sich so aus der Verantwortung zieht.“